Die weitere Entwicklung: Von der Patenschaft zur Freundschaft

Bei unserem nächsten Besuch hatten die Artelshofener eine Überraschung für uns. Wir marschierten in Uniform erstmals in den von Artelshofener Schützen renovierten "Stadl" des Wirtschaftsgebäudes im Schloss ein. Hier fand ein zünftiges bayerisch-fränkisches Fest statt. Die ersten Besuche in Artelshofen und Gymnich galten dem gegenseitigen Kennenlernen. Dies war natürlich um so einfacher, da wir alle privat bei den Familien untergebracht waren.

klauspoppendoerferDie Unterbringung der Gäste sowohl in Gymnich als auch in Artelshofen war teilweise schon mit Schwierigkeiten verbunden. Nach dem gegenseitigen Kennenlernen übernahm es Karl-Heinz Schöngen als Quartiermeister, die passenden Gäste den Gastgebern zuzuweisen. Dieses Amt hat er mit großer Umsicht und organisatorischem Geschick bis 1994 ausgeführt. Allzu früh und für uns alle plötzlich verstarb er am 31.07.1994.
Ihm gebührt Lob, Anerkennung und ein Gedenken in diesem Bericht.

Im Verlauf unserer Besuche in Artelshofen haben wir viele Sehenswürdigkeiten im Frankenland besucht. An erster Stelle - wie könnte es anders sein - kam der Besuch einer Kulmbacher Brauerei. Davon gibt es in dieser Bierstadt ganze 14 Stück. Als Dank für unser Kommen lud die Geschäftsleitung uns zu Imbiss und Umtrunk ein. Genaue Beobachter konnten feststellen, dass unser Präsident den Bierkrug zu einem kräftigen Schluck ansetzte, was für die Nachwelt in Form eines Photos festgehalten wurde. Anschließend ging es zum Ende der Autobahn bei Hof, und von hier aus entlang der damaligen Zonengrenze. Auf der Panoramastraße konnten wir auf die damalige DDR-Seite von Blankenstein-Hirschberg sehen. Die Saale bildet den Grenzfluß und war durch Mauer, Stacheldraht und die üblichen Grenzsicherungen abgesperrt. Viele von uns sahen zum erstenmal die Grenze zwischen Ost und West. Ein Bild, das für uns alle unvergessen bleibt.

Bei unserem Besuch 1984 hatten wir ein besonderes Gastgeschenk im Kofferraum des Busses verstaut. Peter Müller, dem der erste Besuch in Artelshofen sehr gut gefallen hat, fertigte einen in Beton geformten Blumenkübel. Dieses Geschenk war für das Kriegerdenkmal in Artelshofen bestimmt. Nach einem gemeinsamen Gottesdienst und der Aufstellung des Blumenkübels fand Pfarrer Friedrich Wehr passende Worte für die schöne Geste der Partnerschaft zwischen Artelshofen und Gymnich. Beim nächsten Besuch hatten wir eine Birke im Kofferraum untergebracht. Diese Birke pflanzten wir gemeinsam mit den Artelshofenern mitten im Ort an der Pegnitz. Nach einem kräftigen Begiesen sagte unser Präsident:
"Möge mit dem sichtbaren Wachsen dieser Birke auch die Freundschaft zwischen Artelshofen und Gymnich wachsen."

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Die Kunibertus-Schützen pflanzen eine Birke

Unser Wunsch war es, diese Stelle als Kunibertusplatz zu benennen. Jedoch ließ dies die dortige Gemeindeordnung leider nicht zu.
Am nächsten Tag erlebten wir eine Schiffahrt auf der Donau durch den Donaudurchbruch von Kehlheim nach Kloster Weltenburg, mit Besichtigung der Basilika.

artelshofen10jahrepartnerschaftIm Jahr 1988 hatten die Artelshofener im Programm, uns die alte reichsfreie Stadt Nürnberg zu zeigen. Die stadtkundige Führerin zeigte uns die Sehenswürdigkeiten u.a. den Marktplatz, Burg, Hans Sachs Haus, Heuhersbrücke, sowie die kleinen versteckten Sehenswürdigkeiten. Unvergessen bleibt wohl die glühende Hitze an diesem Tag.

Regensburg war das Ziel beim nächsten Besuch. Die Fahrt dorthin wurde uns von einheimischen Kennern erklärt. In der Stadt wurden wir an alle Sehenswürdigkeiten geführt. Am Samstagabend war ein großer Gau-Schützenball im Stadl. Im Verlaufe des Abends fand der Gauschützenmeister lobende Worte für die Gymnicher Schützen. Durch die Verbindung mit uns hat Artelshofen im Pegnitz-Grund eine hervorragende Spitzenstellung eingenommen. Zum Dank dafür erhielt Präsident Reiner Schneider die Ehrennadel in Silber.

Für den Besuch 1992 hat sich Karl-Heinz Schöngen mit dem Chronisten Rolf Knöfler (in Thüringen geboren) eine Fahrt durch den Thüringer Wald mit Besuch der Wartburg und Rolfs Heimatort Formarode, über Weimar - Jena - Hof nach Artelshofen ausgedacht.

artelshofenehrungZur Vorbereitung dieser Fahrt fuhr Karl-Heinz Schöngen mit Gattin Ingrid über Ostern diese Strecke mit dem eigenen PKW ab, um einen Zeitplan aufstellen zu können. Dank der guten Organisation waren wir pünktlich um 19.00 Uhr an der Jura-Schanze. Leider stand in diesem Jahr der Stadl nicht zur Verfügung, und wir musten in einen großen Saal nach Homersdorf ausweichen. Die Besuche 1994 und 1996 waren vorgesehen mit Besuchen von Gösweinstein mit der Wallfahrtskirche und Poddenstein mit Teufelshöhle, sowie Rothenburg ob der Tauber mit seinen mittelalterlichen Häusern und Mauern und bekannter Weihnachtsausstellung. Abschliesend darf gesagt werden, das das Versprechen von 1976, eine Freundschaft zu gründen, auf festem Boden steht.

 

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Die Initiatoren der Freundschaft
zwischen Gymnich und Artelshofen:
Reiner Schneider und Hans Raum

Ein besonderer Dank gilt Hans Raum für die Anfänge unserer Freundschaft, Erhard Weber für die Fortführung im Amt und Klaus Poppendörfer, der die Herausforderung, unsere Freundschaft mit der kommenden Generation noch weiter auszubauen, angenommen hat.

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