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Das Erzgebirge - ein weißes Erlebnis für die Kunibertus-Schützen

Die Kunibertus Schützen in Dresden, Seiffen und Oberwiesenthal

Einundvierzig reiselustige Kunibertus-Schützen aus Gymnich machten sich in einem hochmodernen Reisebus auf den Weg in das tief verschneite, weihnachtliche Erzgebirge. Ein Hotel wurde in Oberwiesenthal, mit 914 Meter Höhe Deutschlands höchst gelegene Stadt, bezogen.
Der Abend begann schon mit einer "Dickebackenmusik" von einer Bergmannskapelle mit erzgebirgischer Traditionsmusik im Hotel.
Der Samstag war ganz Dresden gewidmet mit seinem berühmten Striezelmarkt. Die Reiseleiterin zeigte uns zuerst bei einer Stadtrundfahrt die baulichen Sehenswürdigkeiten dieser wunderschönen Stadt an der Elbe.
Am Zwinger angekommen ging es zu Fuß an der Semper Oper vorbei zur neu erbauten Frauenkirche.

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Die Schützen in Dresden

Aber der 576. Striezelmarkt lockte mit seinen tollen Düften. Wie schon seit über einem halben Jahrtausend verwandelt sich der zentrale Platz "Altmarkt" in ein weihnachtliches Wunderland. Als ältester Weihnachtsmarkt Deutschlands bewahrt er seine Traditionen bis heute. Händler bieten erzgebirgische Holzkunst, Lebkuchen aus der Pfefferkuchenstadt Pulsnitz oder Herrnhuther Sterne an. Stets schwebt ein Hauch von Glühweinduft über den zahlreichen kleinen Plätzen, auf denen im romantischen Flair der Original Dresdner Christstollen besonders mundet. Gegen Abend ragen hell erleuchtet aus dem Lichtermeer die weltgrößte Stufenpyramide sowie ein begehbarer Schwibbogen aus dem Erzgebirge heraus. Und das alles tief verschneit - ein unvergessliches Erlebnis.
Der Sonntag war dann ein Tag zur freien Verfügung. Einige Teilnehmer nutzten das hoteleigene Hallenbad oder erkundeten den Ort Oberwiesenthal. Eine andere Gruppe machte sich auf den Weg zur dampflockgetriebenen Fichtelbergeisenbahn, einer 100 Jahre alte Schmalspurbahn, und fuhr nach Neudorf. Das Überschreiten der Gleise ist trotz der Schmalspurbahn nicht ungefährlich, und so hat der Rendant die Gleisbreite erst einmal in voller Körperlänge ausgemessen. Dabei hatte er die Lacher auf seiner Seite.
Gegen Mittag gings in den Kaiserhof zu einem kaiserlichen Mittagessen. Am späten Nachmittag fuhr man mit der Fichtelbergbahn zurück. Die lustige Gesellschaft wurde durch den Schaffner mit seinen "sächsischen Verzällchen" noch angeheizt. Lachsalven drohten das Bähnlein aus der Spur zu werfen.
In Oberwiesenthal angekommen ging man auf den Marktplatz, hier spielte erneut eine Blaskapelle in Bergmannstracht.
Eine andere Gruppe der Reiseteilnehmer hatte sich zu einer Fichtelbergwanderung auf den Weg gemacht. Die Wanderer kämpften auf dem Fichtelberg gegen eisige Kälte, Schnee, kräftigen Wind und Skifahrer. Man musste sich somit abseits von den Hauptwegen durch die Wälder schlagen und das bei einer Schneehöhe von 45- 50 cm. Es war sehr schwer, hier zu gehen, aber schließlich gelang es der Gruppe doch, durch die Schneewälder nach Bozi Dar in Tschechien zu gelangen.

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Fünf einsame Frauen im Wald

Am Abend wurde die Gruppe mit einem üppigen Buffet mit erzgebirgischen Spezialitäten verwöhnt und ein Heimatabend schloss sich an. Einer unseren jüngeren Teilnehmer meinte, er bliebe nur zum Heimatabend gegen Zahlung eines Schmerzensgeldes in der Form von Glühwein.
Die nächste Fahrt ging nach Seiffen, auch sie war wunderschön. Bei leichtem Schneefall sahen die beleuchteten Schwibbögen in den Fenstern besonders anmutend aus. Die Reiseleiterin hatte immer ein paar Geschichten aus dem Erzgebirge parat. Der Winter ist sicherlich die schönste Zeit für einen Urlaub in Seiffen - soviel steht fest!
Ebenfalls ist ein Besuch im Spielzeugmuseum ein absolutes Muss. Diese einzigartige Handwerkskunst besitzt eine jahrhundertealte Tradition.
Nach dem Besuch der barocken Rundkirche (erbaut 1776 bis 1779) mit kurzer Führung und Orgelspiel ging es nach Annaberg Buchholz. Eingebettet in die verschneite historische Altstadt von Annaberg Buchholz liegt hier die größte spätgotische Hallenkirche Sachsens. Auf dem Marktplatz ebenfalls ein Weihnachtsmarkt, auf dem man bei der Fertigung von Holzspielzeug zusehen oder Klöppelarbeiten selbst ausprobieren konnte.
Abends war im Hotel ein Tanz mit der "Klimperkiste" angesagt.
Am Dienstag musste dann wohl oder übel wieder die Heimreise gen Gymnich angetreten werden. In Weimar wurde die Rückfahrt unterbrochen, um diese historische Stadt mit ihrem Goethe- und Schillerdenkmal auf dem Theaterplatz zu besichtigen. Das Lied "O du fröhliche" erklingt hier besonders häufig, denn hier wurde von Johannes Daniel Falk der Liedtext geschrieben und die Stadt Weimar ist besonders stolz darauf. Das Rathaus beherbergt im Rathausturm die berühmten Meissner Porzellanglocken, die in der Adventszeit zu jeder vollen Stunde eine Adventsweise spielen.

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Weihnachtsmarkt in Weimar

Die gesamte Altstadt in Weimar ist mit Markthütten bestückt. All das und natürlich die vorweihnachtliche Stimmung machen Weimar so besonders anziehend.
Zurück in Gymnich waren alle Schützen einer Meinung: Das war ein ganz tolles Erlebnis, diese Fahrt in das verschneite Erzgebirge.

Text + Bilder: Herbert Schmitz

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